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Ist Leitungswasser gesund?

Der tägliche Flüssigkeitsbedarf variiert von Mensch zu Mensch und ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Dabei zählt Leitungswasser zu den wichtigsten Flüssigkeits-Lieferanten. Doch ist Leitungswasser gesund und können Sie es wirklich unbeschwert trinken? Finden Sie es hier heraus!

In diesem Ratgeber erfahren Sie, …

  • … ob man Leitungswasser trinken kann, 
  • … ob Leitungswasser Mineralien enthält, 
  • … wie Leitungswasser im Vergleich zu Mineralwasser abschneidet, 
  • … wann und warum Leitungswasser ungesund sein kann
  • … und wie Sie selbst für ein gesundes Leitungswasser sorgen können. 

Inhalt dieses Artikels

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Aktualisiert am: 29.04.2022

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Kann man Leitungswasser trinken?

Prinzipiell können Sie Leitungswasser in Deutschland problemlos trinken. Denn es ist aufgrund der Trinkwasserverordnung das am strengsten kontrollierte Lebensmittel. Laut eines aktuellen Berichts des Umweltbundesamtes und Gesundheitsministeriums weist das Trinkwasser in Deutschland sogar eine gute bis sehr gute Qualität auf. 99-100 % der Untersuchungen entsprechen bei den meisten getesteten Parametern den gesetzlichen Standards und überschreiten keine Grenzwerte. [1] 

Dabei kommt unser Trinkwasser zu ca. 70 % aus Grund- und Quellwasser. Die restlichen 30 % entstammen Flüssen, Talsperren und Uferfiltraten. Dieses Wasser wird in Wasserwerken analysiert und aufbereitet, sodass es der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht. Erst dann gelangt es über Rohrsysteme zum Endverbraucher.

Dennoch gibt es mit unserem Trinkwasser immer wieder Probleme – mehr dazu weiter unten.

Hat Leitungswasser Mineralien?

Enthält unser Leitungswasser Mineralien und ist es deshalb gesund? Diese Frage lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Welche und wie viele Mineralien das Trinkwasser enthält, hängt nämlich ganz davon ab, wo das Wasser herkommt. Und nur weil das Leitungswasser Mineralien beinhaltet, muss es nicht automatisch gesund sein!

Leitungswasser gehört aber auf jeden Fall zu den wichtigsten Durstlöschern und hilft uns dabei, unseren täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Nebenbei versorgt es uns je nach Herkunft mit diversen Mineralien in unterschiedlicher Konzentration. Darunter unter anderem: 

Elementsymbol Eisen

Eisen für den Sauerstofftransport im Blut sowie die Bildung von Blutkörperchen. 

Elementsymbol Magnesium

Magnesium für die Aktivierung von Muskeln, Bildung von Proteinen, Übertragung von Nervensignalen u. v. m.

Elementsymbol Calcium

Calcium für die Bildung von Knochen und Zähnen.

Elementsymbol Natrium

Natrium zur Regulation des Wasserhaushaltes im Körper.

Elementsymbol Kalium

Kalium für die Muskeln und den Wasserhaushalt.

Verbindungssymbol Sulfat

Sulfat für die Verdauung, Nägel und Haare.

An dieser Stelle sei allerdings gesagt, dass Wasser – sowohl Leitungswasser als auch Mineralwasser – in der Regel nicht der Hauptlieferant für Mineralstoffe ist. Den Großteil unseres Tagesbedarfs nehmen wir nämlich über die Nahrung auf.

Leitungswasser vs. Mineralwasser: Ist Leitungswasser genauso gesund wie Mineralwasser? 

Viele Menschen sind der Meinung, dass Mineralwasser gesünder ist als Leitungswasser und weitaus mehr Mineralstoffe liefert. Doch das ist ein Irrglaube! 

Info

Insgesamt unterliegt Leitungswasser strengeren Vorgaben als Mineralwasser! Zumindest in Deutschland ist das Leitungswasser daher genauso gesund, wenn nicht sogar gesünder als Mineralwasser.

Wie viele Mineralien Mineralwasser enthält, hängt ganz von der Sorte und dessen Abfüllort ab. Seit 1980 gibt es keine Vorgaben mehr, wie hoch der Mineralien-Gehalt sein muss. Bis dorthin musste das Flaschenwasser 1000 mg gelöste Mineralstoffe pro Liter Wasser aufweisen. Heutzutage schaffen viele Mineralwasser laut Stiftung Warentest nicht mal mehr eine Konzentration von 500 mg pro Liter. [2]

Insbesondere Mineralwasser aus Plastikflaschen kann sogar ungesund sein! Das größte Problem sind Flaschen aus Polyethylenterephthalat (PET) und Bisphenol A (BPA). So stehen PET-Flaschen beispielsweise im Verdacht, Mikroplastik an das Wasser abzugeben. [3] BPA wiederum ist ein hormonähnlicher Stoff, der ebenso über die Flaschen ins Wasser gelangt. Die hormonähnlichen Stoffe sind vor allem für Kinder schädlich und können Entwicklungsstörungen hervorrufen.

Zudem ist das Trinkwasser direkt aus dem Hahn um einiges preiswerter und umweltschonender. Denn die Belastung für Klima und Umwelt ist bei Mineralwasser 600-mal höher als bei Leitungswasser. [4] Schuld sind unter anderem Verpackungen, lange Transportwege, aufwendige Entsorgung und Wiederverwertung – das alles kostet enorm viele Ressourcen!

 Rein geschmacklich betrachtet ist die Wahl zwischen Leitungswasser und Mineralwasser sehr subjektiv. Manche mögen lieber Leitungswasser, die anderen lieber Mineralwasser. Wenn es um die Kohlensäure geht, dann stellen Wassersprudler wiederum eine geeignete Alternative dar. 

Krank durch Leitungswasser: Wann ist Leitungswasser ungesund?

Leitungswasser ist in der Regel also gesund. Doch kann es auch krank machen? Ja, unter gewissen Umständen ist Leitungswasser ungesund! Wir klären auf: 

Blei, Kupfer und andere Metalle im Leitungswasser

Das Hauptproblem für das Leitungswasser stellen die hauseigenen Trinkwasser-Installationen dar. Diese bestehen aus diversen Rohren, Armaturen und anderen Bauteilen aus den unterschiedlichsten Materialien. Ungeeignetes Material kann unter anderem zu folgenden Problemen führen: 

  • Vermehrung von Mikroorganismen
  • gesundheitliche Schädigungen
  • Geruchs- und Geschmacksveränderungen

Eine große Gefahr lauert in alten Bleirohren. Diese sind zwar seit 1973 verboten und werden seither nicht mehr eingebaut, gerade in Altbauten kann es aber sein, dass sie noch verbaut sind. Mit Blei angereichertes Wasser wirkt als Nerven- und Blutgift und ist vor allem für Säuglinge, Kinder und Schwangere gefährlich, indem es die natürliche Entwicklung des Nervensystems schädigt.

Ein ähnliches Problem besteht bei neu verbauten Kupferrohren. Besonders Babys können auf eine zu hohe Kupferbelastung empfindlich reagieren, was sich meist in Magen-Darm-Beschwerden zeigt.

Küchenarmaturen können ebenfalls zum Problem werden, wenn sie Blei, Kupfer, Nickel oder andere unerwünschte Metalle in das Wasser abgeben. 

Medikamente im Trinkwasser

Medikamente gelangen durch die Entsorgung und die Ausscheidung ins Wasser. Diese können derzeit noch nicht in Wasserwerken herausgefiltert werden und gelangen daher ungehindert in unser Wasserversorgungssystem. Momentan ist der Gehalt an Arzneimittelrückständen im Wasser noch relativ gering. Dies kann und wird sich mit der zunehmend alternden Bevölkerung und dem damit verbunden steigenden Medikamentenkonsum jedoch über die Jahre ändern. [5]

Krank durch Nitrat im Trinkwasser

Ein großes Problem des deutschen Trinkwassers ist der hohe Nitratgehalt im Grundwasser aufgrund von Überdüngung. Obst, Getreide und Gemüse brauchen das Nitrat zwar zum Wachsen, wird aber mehr gedüngt als die Pflanzen aufnehmen können, gelangt es in das Grundwasser und damit in unser Trinkwasser.

Dabei ist Nitrat an sich kein Problem. Doch dieses wird vom Körper in das schädliche Nitrit umgewandelt. Nitrit stellt abermals für Säuglinge die größte Gefahr dar, da es bei hoher Dosierung den Sauerstofftransport hemmen und somit zu Sauerstoffmangel führen kann.

Im Gegensatz zu Arzneimittelrückständen ist Nitrat im Trinkwasser Deutschlands bereits jetzt ein Problem, denn Schwellenwerte werden laufend überschritten. Dies wird aber in der Regel sofort erkannt und durch die Beimischung von unbelastetem Wasser, Brunnen-Verlegungen etc. ausgeglichen.

Darmprobleme durch Leitungswasser

Bei Verunreinigungen durch Keime und Bakterien, wie etwa den E-Coli-Bakterien, kann Leitungswasser unter Umständen zu Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall führen. Dies passiert aber eher selten und wird von den Wasserwerken nach Entdeckung sofort gemeldet und entsprechende Schritte werden eingeleitet. 

Achtung bei Stagnationswasser

Unter Stagnationswasser versteht man Wasser, das für längere Zeit in den Rohren steht. Dieses kann sich mit Keimen wie Legionellen oder auch Schwermetallen anreichern.

Steht das Wasser länger als 4h in der Leitung weist es laut Umweltbundesamt eine schlechtere Qualität auf und Sie sollten es unbedingt vorher abfließen lassen, bis es kühl und frisch ist. [6] Dies gilt zum Beispiel für den ersten Schluck am Morgen oder nach dem Urlaub und dauert meist nur wenige Sekunden.

Wasserfilter für gesundes Leitungswasser

Verunreinigungen im Wasser können nie gänzlich ausgeschlossen werden, daher raten wir Ihnen dazu, mit einem Wasserfilter auf Nummer Sicher zu gehen. Greifen Sie dann aber auf keinen Fall zu Tischkannenfiltern, denn diese weisen eine viel zu hohe Verkeimungsgefahr auf.

Eine bessere Wahl sind Aktivkohle-Blockfilter. Denn hier ist das Risiko der Verkeimung deutlich geringer und kann durch einen rechtzeitigen Kartuschenwechsel problemlos vermieden werden. Sie helfen dabei, unerwünschte Stoffe aus dem Wasser zu filtern und ein sauberes Trinkwasser bereitzustellen. 

Ist Leitungswasser gesund? Ja und nein!

Trinkwasser ist in weiten Teilen Deutschlands größtenteils gesundheitlich unbedenklich, enthält nicht selten aber dennoch Spuren unerwünschter Stoffe. Wer also wirklich gesundes Leitungswasser trinken will, der greift am besten zu einem hochwertigen Wasserfilter. 

FAQs

Hier finden Sie weitere Informationen rund um die Frage “Ist Leitungswasser gesund?”.

Ist Leitungswasser auf Dauer gesund?

Ja, sofern keine Schadstoffe, Schwermetalle o. ä. im Wasser vorhanden sind, ist Leitungswasser auf Dauer gesund. 

Ist Leitungswasser krebserregend?

Problematische Stoffe diesbezüglich sind Nitrat und Chrom VI. Nitrat wird zu Nitrit umgewandelt, welches im Magen mit anderen Nahrungsbestandteilen zu kanzerogenen Nitrosaminen reagiert. Chrom VI kann ebenfalls zum Problem werden, da auch dieses als krebserregend gilt. Das deutsche Trinkwasser hält jedoch derzeit bei beiden Inhaltsstoffen die Grenzwerte ein bzw. wird dementsprechend aufbereitet, wodurch das Leitungswasser in der Regel nicht krebserregend ist. 

Ist Leitungswasser gesund für Babys?

In der Regel ja. Zumindest, solange in den hauseigenen Trinkwasser-Installationen nicht neue Kupfer bzw. alte Bleirohre oder andere bedenkliche Materialien verbaut sind. Wer ganz sicher sein will, kann das Wasser zumindest in den ersten Lebensmonaten zur Sicherheit abkochen, um das Immunsystem nicht mit eventuellen Keimen o. ä. zu überfordern. Prinzipiell ist dies aber laut Verbraucherzentrale nicht notwendig. [7]

Ist Leitungswasser gesund in der Schwangerschaft?

Auch in der Schwangerschaft ist Leitungswasser weitestgehend unbedenklich. Erhöhte Vorsicht sollten Sie bei den bekannten Risikofaktoren wie Blei, Kupfer etc. walten lassen. 

Ist kalkhaltiges Leitungswasser gesund?

Kalkhaltiges Wasser ist gleich gesund wie normales Leitungswasser. Kalk liefert sogar die wichtigen Mineralstoffe Calcium und Magnesium. Ein erhöhter Kalkgehalt wirkt sich lediglich auf die Wasserhärte aus. Ob das Leitungswasser gesund ist, hängt aber von der Wasserqualität und nicht von der Härte ab. Dass hartes Wasser unsere Gefäße verkalken lässt, ist übrigens nur ein Mythos! [8]

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Quellenangaben