Ihr Warenkorb

Kann man sich durch Leitungswasser mit dem Coronavirus infizieren?

Inhalt dieses Artikels

Autor:
Position:
Aktualisiert am: 13.11.2020

Jetzt teilen!

Gleich vorab: Eine Coronainfektion durch Trinkwasser aus der Leitung erscheint nach derzeitigem Wissensstand unwahrscheinlich!

Die Coronavirus-Pandemie hat unseren Alltag grundlegend verändert. Die Gefährlichkeit dieses Virus wird vor allem durch eine hohe Ansteckungsgefahr verursacht. Da gleichzeitig noch viele Forschungsfragen unbeantwortet sind, herrscht große Unsicherheit. Als ein Hauptübertragungsweg für das Virus galt bislang eine Kontaminierung durch Tröpfchen beim zwischenmenschlichen Kontakt oder durch kontaminierte Flächen.

Aber gibt es auch die Möglichkeit einer Infektion durch das Leitungswasser? Schließlich weiß man von anderen Krankheiten, dass Keime insbesondere durch den Sprühnebel in Schwimmbadrutschen oder über Duschen übertragen werden können.

Eine trinkende Frau in der Küche

Aber gibt es auch die Möglichkeit einer Infektion durch das Leitungswasser? Schließlich weiß man von anderen Krankheiten, dass Keime insbesondere durch den Sprühnebel in Schwimmbadrutschen oder über Duschen übertragen werden können.

Hohe Sicherheitsstandards im Trinkwasser zum Schutz vor Keimen

Die Trinkwasserverordnung, die zuletzt im Dezember 2019 (21. Änderung) erneuert wurde, schreibt ein strenges Desinfektionsverfahren für Leitungswasser vor. Darin ist auch geregelt, welche Aufbereitungsstoffe verwendet werden dürfen. In einer Stellungnahme des Umweltbundesamtes vom 13.03. 2020 ist „eine Übertragung des Coronavirus über die öffentliche Trinkwasserversorgung nach derzeitigem Kenntnisstand höchst unwahrscheinlich“1.

Beunruhigung durch Coronaviren im Abwasser

Trotzdem verunsichern Zeitungsberichte: In den Niederlanden fanden Forscher im Abwasser der Stadt Nieuwegein am 5. März 2020 Coronaviren.

Es war durch Ausscheidungen von Infizierten dorthin gelangt. Der Berliner Tagesspiegel berichtete, dass Abwässer aus Krankenhäusern ungehindert in die Kanalisation abfließen. 

Die Berliner Wasserwerke versicherten jedoch in einer Stellungnahme, dass es ausgeschlossen sei, dass Viren in das Leitungswasser gelangen. Zum einen werde das Wasser für die Trinkwasserleitung aus Grundwasser in großer Tiefe in einer sauerstofffreien Zone entnommen, wo Viren und Bakterien nicht überleben. Zudem würden Viren im Abwasser „zu 99 bis 99,9 % in der biologischen Reinigungsstufe des Klärwerks abgebaut“2. Im Fall der niederländischen Stadt sehen Forscher indessen sogar die Chance für ein Frühwarnsystem.

Ein Arzt wascht die Hände unter dem Wasserhahn

Die Berliner Wasserwerke versicherten jedoch in einer Stellungnahme, dass es ausgeschlossen sei, dass Viren in das Leitungswasser gelangen. Zum einen werde das Wasser für die Trinkwasserleitung aus Grundwasser in großer Tiefe in einer sauerstofffreien Zone entnommen, wo Viren und Bakterien nicht überleben.

Zudem würden Viren im Abwasser „zu 99 bis 99,9 % in der biologischen Reinigungsstufe des Klärwerks abgebaut“2. Im Fall der niederländischen Stadt sehen Forscher indessen sogar die Chance für ein Frühwarnsystem.

Gibt es ein Restrisiko und nutzen Wasserfilter?

Trotz strenger Vorschriften und aufwendiger Maßnahmen der Wasserbetriebe lassen sich Keime im Wasser nie zu hundert Prozent ausschließen, was lokale Vorfälle, bei denen Wasser abgekocht werden muss, oder Infektionen durch Legionellen beweisen.

Wesentlicher Verursacher sind oft veraltete Leitungen und stehendes Wasser. Trinkwasserfilter können hier das Risiko zusätzlich erheblich vermindern. Vor allem aber sorgen diese für eine Verbesserung der Wasserqualität in Bezug auf die Filterung von Aufbereitungsstoffen, wie Chlor, die zur Desinfektion des Leitungswassers eingesetzt wurden.  

Fazit: Was wirklich wichtig ist

Eine Infektion mit dem Corona Virus im Trinkwasser ist sehr unwahrscheinlich. Trotzdem gibt es am Wasserhahn eine Schwachstelle.

Die wichtigste Schutzmaßnahme gegen Infektionen ist das regelmäßige Händewaschen mit Seife. Dabei ist es aber wichtig, dass der Wasserhahn und die Armaturen nicht vor dem Händewaschen kontaminiert werden. 

In der Regel berührt man zunächst den Wasserhahn vor dem Waschen und auch danach. Das sollte nur mit einem Wegwerftuch geschehen, das dann sicher entsorgt wird. Zudem sollten Armaturen und Becken in Küche und Bad regelmäßig desinfiziert werden.

Quellenangaben

  • Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/themen/coronavirus-uebertragung-ueber-das-trinkwasser
  • RBB24: https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/04/abwasser-haushalt-klinik-umwelt-berlin-abgeordnetenhaus-anfrage.html